Du: Bin grad voll am Ende
Ich: Warum?
Du: Weil ich dich liebe...
________________________________________________________
Ich habe solange auf diesen Moment gewartet. Solange schon. Und jetzt ist er da und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Du sagst, du willst keine Beziehung, verhältst dich aber so, als wären wir schon seit Jahren ein Paar. Sagst mir, dass du nur mich willst, schreibst mir 1832936 Nachrichten am Tag und hältst meine Hand, wenn ich auf deiner Brust einschlafe. Ich habe dich von Anfang an falsch eingeschätzt. Ich dachte nicht, dass du innerlich so weich bist, du hast dich immer von deiner kalten, der "ist mir alles scheiß egal" -Seite, gezeigt und mich im Dunkeln tappen lassen. Ich glaube, ich hätte vieles ändern können, dann wäre es vielleicht nicht so, wie es jetzt ist. Vielleicht lägst du dann genau in diesem Moment in meinem Bett und würdest mit mir Confide hören und meine Hand halten. Doch ich weiß nicht, was passieren wird, kann dich nicht mehr einschätzen. Früher konnte ich deine Schritte voraus sehen, doch jetzt fühlt es sich so an, als hätte mir jemand die Augen verbunden.
_______________________________________________________________
<< Noch einmal ziehe ich an der Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger. Kraftklub dröhnt in meinen Ohren und der Fernseher ist stumm geschaltet. Die Heizung ist voll aufgedreht und es stinkt nach Rauch. Eigentlich sollte ich aufräumen, doch ich kann mich nicht dafür begeistern, mein Bett zu verlassen. In meinem Zimmer sieht es aus wie in meinem Kopf, alles liegt irgendwo herum, das pure Chaos. Ich erinnere mich an Freitag Nacht, als du feiern warst und plötzlich meintest, du brauchst mich. Als du mich um fünf Uhr in der Früh angerufen hast, ob ich noch vorbei komme. Ich bin extra wach geblieben, der Alkohol hat mir dabei geholfen. Als ich dann zur Bushaltestelle gelaufen bin und die Leute, bei denen ich war, einfach sitzen hab lassen wegen dir, weil ich dich sehen wollte. Ich weiß nicht ob es richtig war mich zu freuen als du völlig betrunken in meine Richtung gestolpert bist, aber ich tat es. "Ist es schlimm, wenn ich gleich schlafen gehe?", fragtest du gleich, als wir um sechs Uhr endlich bei dir angekommen sind, "Nein, ist besser so." Dann hast du dich ausgezogen und meine Hand genommen, um mich mit in Richtung Bett zu ziehen. Da lag ich dann neben dir und obwohl du am Tag davor sagtest, dass es zwischen uns nichts mehr wird, hast du meine Hand genommen und dich an mich ran gekuschelt bis wir irgendwann so einschliefen. Das sind die schönste Momente, weil ich weiß, dass du mich brauchst. In dieser Nacht ist mir zum ersten mal klar geworden, wie kaputt du eigentlich bist, wie du innen drin aussiehst, nur noch Schutt und Asche. Und ich hab dir versprochen, dir zu helfen, für dich da zu sein und dich aus diesem Sumpf heraus zu ziehen. Ich werde immer auf dich warten, weil du alles bist, was ich verlange. Auch wenn es ewig dauert. Ich liebe dich. >>
